Mit "perform performing" hat JOCHEN ROLLER eine der außergewöhnlichsten und gefragtesten Produktionen der deutschen Tanzszene geschaffen. In seiner Trilogie über den Sinn und Unsinn, Tanz als Arbeit zu betrachten, hinterfragt er die Mechanismen von Kunst und Kommerz, Kulturförderung und Selbstausbeutung am Beispiel seiner eigenen Arbeit. So rechnet er uns vor, was Tanz eigentlich kostet. Unzureichende Fördermittel zwingen den Tänzer zu allerlei Jobs. Wie dabei nebenher noch ein Tanzstück kreiert werden kann, zeigt Roller in "No Money, No Love". Ob als Verkäufer oder als Call Center Agent, überall findet er Analogien zu seinem Tänzerberuf. In "Art Gigolo" hinterfragt Roller den Sinn staatlicher Kulturförderung. Wessen Steuergelder werden da vertanzt? Welchen Wert hat Tanz? Mit viel Witz untersucht er die marktwirtschaftliche und gesellschaftliche Relevanz seiner Kunst. In "That's the way I like it" befragt Roller schließlich eine Handvoll Doppelgänger, was diese unter seinem Namen in der und für die Gesellschaft tun und spürt so der identitätsstiftenden Funktion von Arbeit nach.

JOCHEN ROLLER ist ein brillanter Unterhalter. Pointiert und witzig, konzentriert und minimalistisch reflektiert er die Überlebensstrategien des Künstlers im Kulturbetrieb. Eine Tanzperformance, die "für alle Kulturpolitiker ein Muss, für alle anderen beste Unterhaltung" ist. (Die Welt)