Sie schwingen suggestiv die Hüften und fliegen in hohen Sprüngen durch die Luft. Aber ihre Haare sind schneeweiß, die Gesichter uralt. Faszinierende Widersprüche sind es, mit denen die gefeierte Jungchoreografin Sofia Nappi, der neue strahlende Stern am italienischen Tanzhimmel, das Publikum in ihrem jüngsten Stück konfrontiert. Durch die Gegenüberstellung von Theater und Tanz, Vergangenheit und Gegenwart, Alter und Jugend, Nostalgie und Überschwang lädt „IMA“ ein, am großen Tanz des Lebens teilzunehmen. Mit beeindruckender Geschmeidigkeit und Präzision erzählen die Tänzer:innen Geschichten von Lebenslust und Veränderung. Ein beseeltes und heilsames Quintett, das dazu verführen will, die Masken fallen zu lassen und den gegenwärtigen Moment zu umarmen.

„IMA“ bezeichnet im Japanischen den Augenblick, im Hebräischen (aus dem sich die in Israel ausgebildete Italienerin viele ihrer Titel leiht) steht das Wort auch für Mutter, assoziiert Geburt und Erneuerung. In Auftrag gegeben wurde das Werk von Marie Chouinard als Tanzdirektorin der Biennale von Venedig, das Colours International Dance Festival zeigte 2022 die Uraufführung der abendfüllenden Version. Gleich mit ihren ersten Arbeiten gewann Sofia Nappi mehrere Auszeichnungen, u.a. den ersten Preis beim internationalen Wettbewerb für Choreografen in Hannover.

Choeografie Sofia Nappi
Tänzer:innen Lara di Nallo, Valentin Durand, Evelien Jansen, Paolo Piancastelli, Gonçalo Reis
Kostüme Luigi Formicola
Assistenz Choreografie Adriano Popolo Rubbio
Licht Alessandro Caso
Produktion Sosta Palmizi, KOMOCO/Sofia Nappi
Koproduktion La Biennale di Venezia, COLOURS–International Dance Festival, Centro Coreográfico Canal, redency supp. by Orsolina 28, Centro di Residenza della Toscana (Fondazione Armunia Castiglioncello – CapoTrave/Kilowatt Sansepolcro), Opus Ballet Firenze, Istituto Italiano di Cultura di Madrid